Tag des Friedhofs 2023
Das Leben dort feiern, wo wir Abschied nehmen!
Der Friedhof ist ein Ort, an dem so manche Träne über die Wangen rollt und manches Lächeln aufblitzt bei der Erinnerung an das, was war. Diesen Ort wollen wir in den Mittelpunkt stellen und damit Tod und Trauer mitten ins Leben holen, in der Hoffnung, dass sie verwandelt werden.
Bereits zum 6. Mal veranstaltete
die Ev. Kirchengemeinde Schwelm
bei herrlichstem Wetter den Tag des Friedhofs.
Der Tag fand zum ersten Mal an einem Sonntag statt und startete in der Trauerhalle um 10:30 Uhr mit einem gesamtgemeindlichen Gottesdienst unter der Leitung von
Pfarrerin Mirjam Vogel unter Mitwirkung des Posaunenchores des CVJM Schwelms.
Parallel dazu fand für die Kinder ein Kindergottesdienst statt.Im Anschluss war die feierliche Einweihung der Trauerbank, die jeweils dienstags von 15:00 - 16:00 Uhr von Mitarbeitenden aus dem
Hospiz Emmaus aus Gevelsberg von März bis Oktober betreut wird.
In 2017 wurde bereits die Trauerbank auf dem Friedhof Gevelsberg Berge-Knapp eingeweiht;es handelt sich um ein niederschwelliges Angebot, alle dürfen
hingehen, um dort in einem geschützten Rahmen über die Trauer mit ehrenamtlichen geschulten Mitarbeitenden ins Gespräch zu kommen. Neben Rundgängen auf
dem Friedhof und verschiedenen Infoständen wie von Steinbildhauer Kessler in Schwelm, Stationen und Angebote für Kinder gab es noch eine weitere Besonderheit:
Der Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU), der auch mit einem eigenen Stand vertreten war, würdigte den evangelischen Friedhof mit einer Plakette mit der
Auszeichnung „Schmetterlingsfreundlicher Friedhof“.
Hendrik Wölper, NABU-Ortsbeauftragter für Schwelm, überreichte diese Auszeichnung an den Friedhofsverwalter Jörg Klesper.
An dem Stand der Friedhofsverwaltung wurden Interessierte über Grabangebote und Gestaltung von Gräbern informiert. Für das leibliche Wohl sorgten Kaffee, Kuchen,
kalte Getränke und gegrillte Würstchen.
Alle Einnahmen auf Spendenbasis kommen dem Hospiz Emmaus zugute. Die Veranstalter blickten um 15:00 Uhr auf einen ereignisreichen Tag mit vielen Begegnungen zurück.
NABU NRW und Ennepe-Ruhr zeichnen den Evangelischen Friedhof an der Oehde in Schwelm aus „Schmetterlingsfreundlicher Friedhof“
Übergabe der Plakette am „Tag des Friedhofs“ am 24. September
Schwelm. Sechs Hektar mit Beeten, Bäumen, Wiesen und Hecken: Der Schwelmer Evangelische Friedhof an der Oehde bietet viele Möglichkeiten zur schmetterlingsfreundlichen Gestaltung.
Im Rahmen des Projektes „Mehr Platz für Falter – jetzt wird‘s bunt!“ würdigt der NABU das Engagement der Friedhofsverwaltung nun mit der Auszeichnung „Schmetterlingsfreundlicher Friedhof“. Am 24. September, „Tag des offenen Friedhofs“, überreicht Hendrik Wölper, NABU-Ortsbeauftragter für Schwelm, die Urkunde und eine Plakette an den Friedhofsverwalter Jörg Klesper.
Der parkähnliche Friedhof besteht seit rund 130 Jahren und besitzt heute einen reichen alten Baumbestand, darunter eine Lindenallee und eine mächtige Rotbuche. Auf wenig begangenen Wegen hat sich eine typische Magerrasen-Flora entwickelt. Sandbeete stellen einen wichtigen Lebensraum für Insekten dar. Im Jahr 2021 erfolgte ein BiodiversitätsCheck mit Vertreter*innen der Landeskirche, der Biologischen Station im Ennepe-Ruhr Kreis, Friedhofspersonal und Friedhofsausschuss.
Viele der Vorschläge zum Naturschutz waren und sind bereits dank des großen Engagements vom Team des Evangelischen Friedhofs umgesetzt worden, wie
• Erhalt wertvoller Strukturen: Baumbestand, Magerrasen, Totholz
• Erhöhung der Artenvielfalt durch zusätzliche Maßnahmen: Erweiterung der Benjeshecke, Aufstellung weiterer Insektennisthilfen, Fledermauskästen, Pflanzung von Obstbäumen
• Bildungsmaßnahmen: Fortführung / Werbung für Actionbound (digitale Schnitzeljagd, speziell für
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Jugendliche), Ausweitung Beschilderung (Erläuterung der Maßnahmen), verschiedene Zählaktionen (Vögel / Insekten / Fledermäuse)
Als Rückzugs- und Ruheorte im Siedlungsraum haben Friedhöfe schon immer einen besonderen Wert für Menschen und Tiere. Pflegemaßnahmen wie der Verzicht auf Pestizide, das versetzte Mähen von Flächen und Belassen von „Wilden Ecken“ sowie das Reduzieren der nächtlichen
Beleuchtung tun schon viel für die Artenvielfalt. Durch die zusätzliche Anlage von Totholzhaufen, Teichen, Steinmauern, Sandflächen und die Pflanzung von Wildblumenwiesen und Hecken mit Verwendung von heimischen Pflanzen machen Friedhöfe zu einem Paradies
für Schmetterlinge sowie für andere Insekten, Tiere und Pflanzen.
„Durch seine Strukturvielfalt hat der Friedhof an der Oehde einen großen Wert für die Biodiversität. Wir freuen uns im Rahmen der Auszeichnungen immer wieder solche Orte und die Menschen, die sie pflegen und gestalten, kennenzulernen“, so Alina Pickart vom NABU NRW.
Das vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW geförderte Projekt „Mehr Platz für Falter – Jetzt wird´s bunt!“ macht auf die vielen Möglichkeiten aufmerksam, hochwertige Bereiche für Schmetterlinge zu schaffen und gibt zahlreiche Tipps für die praktische Umsetzung. Insbesondere Friedhöfe, aber auch die Außengelände rund um Kindergärten und Schulen sowie Privatgärten lassen sich mit wenigen Maßnahmen aufwerten und zu attraktiven Orten für Tag- und Nachtfalter gestalten.
Wer Gärten oder andere Flächen schmetterlingsfreundlich gestalten möchte – Friedhofsträger, Privatgärtner*innen sowie Schulen und Kitas – kann sich Tipps in den Infomaterialien holen, die der NABU NRW zur Verfügung stellt.
Interessierte sind dazu aufgerufen, ihren Garten naturnah und schmetterlingsfreundlich umzugestalten, dies zu dokumentieren und in einer Bewerbung vorzustellen.
Ein kostenloses Informationspaket kann unter Falter@NABU-NRW.de angefordert werden. Bewerbungen können gerne per Mail an die oben genannte Adresse oder aber per Post an den NABU NRW, „Mehr Platz für Falter – Jetzt wird´s bunt!“, Völklinger Str. 7-9, 40219 Düsseldorf gesendet werden.
Weitere Informationen zum Wettbewerb, die besten Pflanzen für Schmetterlinge und ausgewählte Beispielgärten finden Sie unter www.platzfuerfalter.de.
Für Rückfragen:
NABU-Ennepe-Ruhr-Kreis e.V. Anne Peter Öffentlichkeitsarbeit Neustr. 53, 58256 Ennepetal Tel.: 02336 10421 E-Mail: a.peter@nabu-en.de 4. September 2023
Text: NABU